Funktion und Aufbau einer Widerstandsdekade

In diesem Artikel erkläre ich die Funktionsweise einer Widerstandsdekade. Anschließend gibt es eine einfache Anleitung für den Aufbau einer Widerstandsdekade für weniger als 50€.

Eine Widerstandsdekade ist ein in weiten Bereichen einstellbarer Widerstand. Daher ist sie ein nützliches Werkzeug beim Auslegen und Testen von Schaltungen.

Funktionsweise einer Widerstandsdekade

In einer Widerstandsdekade sind einzelne Widerstände über Schalter miteinander verschaltet. Von Schalter zu Schalter steigen die Widerstandswerte in Dekaden an (daher der Name). Mit jeder Schalterposition wird ein weiterer Widerstand der entsprechenden Dekade in Reihe geschaltet. Daher werden für jede zu realisierende Dekade ein Schalter und mindestens 9 Widerstände benötigt. Wenn man die Widerstände geschickt verschaltet und einfache Tast-Schalter einsetzt, kann man auch mit weniger auskommen.

Die Kontakte des Drehschalters werden untereinander mit den Widerständen verbunden. Die erste Schaltposition ist auch gleichzeitig der Eingang und der Ausgang ist der Schleifkontakt. Mit jedem Weiterdrehen des Schalters wird somit ein weiterer Widerstand in Reihe geschaltet. So entsteht z.B. ein 3 kΩ Widerstand durch das Drehen des Schalters auf die 4. Position. Dann liegen zwischen Eingang und Schleifkontakt 3 mal 1 kΩ in Reihe. Durch die Kombination mehrerer Stufen lassen sich beliebige Widerstände einstellen.

Bei kleinen Widerstandswerten ist darauf zu achten, dass der Innenwiederstand der Schalter für große Abweichungen sorgen kann.

Benötigte Materialien

Ich habe mich bei meiner Widerstandsdekade für 8 Stufen mit Widerstandswerten von 100 mΩ bis 10 MΩ entschieden. Da zum Zeitpunkt meiner Bestellung nur 12-polige Drehschalter verfügbar waren, habe ich 10 Widerstände pro Dekade bestellt und kann so Werte von 0 bis 10 einstellen. Je nach Distributor gibt es auch bereits ab 10 Widerständen Mengenrabatt.

Für meinen Aufbau habe ich hauptsächlich YAGEO  Widerstände verwendet. Die Baureihe MF0 gibt es in der Toleranzklasse 0,1% bei einer Leistung von max. 0.6W und einem Temperaturkoeffizenten von 25 ppm/K. Die Widerstände sind Spannungsfest bist 350V.

In den Bereichen von 100 mΩ und 1 Ω habe ich Leistungswiderstände mit größeren Toleranzen eingesetzt, um die Widerstandsdekade auch als Last einsetzen zu können. Hier kamen VITROHM Widerstände mit einer Toleranzklasse von 5% und Leistungen von 2 W zum Einsatz. Der Temperaturkoeffizient liegt bei 1000 ppm/K.

Als Schalter habe ich LORLIN Stufenschalter mit 12 Polen und Printkontakten verwendet. Diese Schalter sind mit einem Innenwiderstand von <1 mΩ spezifiziert und spannungsfest bist 250V.

Eingebaut habe ich die Widerstandsdekade in ein TEKO 362 Pultgehäuse.

Zum Anschluss der Widerstandsdekade werden Anschlussklemmen oder Buchsen benötigt. Ich habe mich für 4mm Laborbuchsen entschieden.

Wer die Widerstandsdekade nachbauen möchte kann sich hier den passenden Warenkorb bei reichelt.de bestellen.

Aufbau der Widerstandsdekade

Der Aufbau der Widerstandsdekade ist sehr einfach. Man muss an jeden der Schalter die Widerstände so anlöten, dass sie jeweils zwei Außenkontakte verbinden. Dazu bietet es sich an die Widerstände stehend auf die Schalter zu löten. Dadurch können Leitungslängen minimiert und der Aufbau klein gehalten werden. Alternativ können die Schalter auch auf einer Platine montiert werden, passen jedoch nicht auf Lochrasterplatinen.

innenansicht-vorne
Aufbau der Schalter, Draufsicht
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Aufbau der einzelnen Schalter, Seitenansicht

Wenn alle Schalter mit Widerständen bestückt sind, können sie probeweise in der Frontplatte montiert werden. Dazu sind entsprechend große Löcher nötig. Die Aluminiumplatte lässt sich leicht mit einem Stufenbohrer bohren. Daher sollte man bei der Verwendung normaler Bohrer die Löcher Schritt für Schritt vergrößern.

Sind die Schalter in der Frontplatte montiert können die Verbindungskabel abgemessen und eingebaut werden. Dazu muss man den jeweils ersten Pin eines Schalters mit dem Schleifkontakt des nächsten verbinden. Damit kein zusätzlicher Widerstand entsteht, sollte man Litze oder Draht mit ausreichendem Querschnitt benutzen. In meinem Fall die etwas überdimensionierte 2,5 mm²-Litze aus der Restekiste. Abschließend die Anschlüsse mit dem verbleibenden Schleifkontakt und dem ersten Kontakt des ersten Schalters verbinden. Um die 100 mΩ und 1 Ω Stufen getrennt von den übrigen Nutzen zu können, habe ich eine dritte Anschlussbuchse verbaut.

Gesamtansicht der geöffneten Widerstandsdekade
Gesamtansicht der Widerstandsdekade von innen
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Innenansicht der Widerstandsdekade von oben

Automatischer Toslink Umschalter mit IR-Empfänger

Motivation

Ich benötige einen Toslink Umschalter, um unterschiedliche Audioquellen an meinem Logitech Z5500 Surroundsystem verwenden zu können, da dieses nur einen optischen Eingang besitzt. Dieser Umschalter soll, wenn auf der Fernbedienung des Surroundsystems die Taste für den optischen Eingang gedrückt wird, die unterschiedlichen Audioquellen durchschalten. Dadurch kann die bestehende Fernbedienung weiter genutzt werden.

Konzept für einen Toslink Umschalter

Dazu werden zunächst für jeden Eingangskanal ein Toslink-Receivermodul und für jeden Ausgangskanal ein Toslink-Transmittermodul benötigt. Die Eingänge sollen durch einen Multiplexer auf den Ausgang geschaltet werden. Die Ansteuerung des Multiplexers und die Auswertung des IR-Signals soll mit einem STM32 Mikrocontroller erfolgen. Zusätzlich soll ein kleines Display verbaut werden, welches den aktuell gewählten Eingang anzeigt. Zunächst soll ein einfacher Steckbrettaufbau mit LEDs den Umschalter simulieren. Sobald ein Programm für den Mikrocontroller geschrieben wurde, dass die gewünschte Funktionalität bereitstellt, kann der eigentliche Umschalter aufgebaut werden. Danach wird ein Platinenlayout erstellt und ein passendes Gehäuse gesucht.

Teilprobleme die bearbeitet werden müssen

Erkennung des IR-Signals der Fernbedienung

Das Signal der Fernbedienung muss aufgezeichnet werden und vom Mikrocontroller erkannt werden. Für die gängigen von Fernbedienungen genutzten Infrarotprotokollen gibt es fertige Libraries für Unterschiedliche Mikrocontroller. Hier kann möglicherweise von einer Eigenentwicklung abgesehen werden.

Ansteuerung eines Displays

Bisher ist ein einfaches kleines OLED-Display mit SPI-Schnittstelle vorgesehen. Auch hier gibt es möglicherweise fertige Libraries zur Ansteuerung.

Elektrischer Aufbau des Umschalters

Der eigentliche Umschalter ist elektrisch relativ einfach. Die Receiver- und Transmittermodule müssen korrekt beschaltet werden. Das Signal kann über einen Multiplexer umgeschaltet werden. Dieser Aufbau kann getrennt vom restlichen Projekt erfolgen. Eine Ausführliche Dokumentation zu digitalen Audio Schnittstellen findet sich hier

Mechanischer Aufbau

Sobald die Entwicklung der Elektronik abgeschlossen ist, kann ein passendes Gehäuse für den Toslink Umschalter ausgewählt werden. Aus ästhetischen Gründen tendiere ich hier zu einem Gehäuse aus extrudiertem Aluminium. In der Frontplatte muss ein Ausschnitt für das Display vorgesehen werden. Auf der Rückseite muss Platz für die vier Toslink Buchsen sowie ein Anschluss zur Energieversorgung sein.

Über WLAN steuerbarer RGB-LED-Streifen mit ESP8266

Nachdem ich schon viel über den WLAN Chip ESP8266 gelesen hatte wollte ich selber ein Projekt damit umsetzen. Um den elektrischen Aufbau möglichst einfach zu halten fiel die Wahl schnell auf die Ansteuerung eines RGB-LED-Streifen.

Aufbau einer Testplatine

Da das ESP8266 Modul mit einen Pinabstand von 2mm nicht direkt auf eine Lochrasterplatine gelötet werden kann, habe ich mit kurzen Drähten eine fliegende Verdrahtung erstellt. Inzwischen habe ich mir passende Adapterplatinen zugelegt. Die Beschaltung ist so einfach wie möglich gehalten. Neben der Standardbeschaltung sind noch eine Steckleiste zur Programmierung, sowie drei Transistoren zur Ansteuerung des RGB-LED-Streifen.

Platine zum Testen des ESP8266 mit einem RGB-LED Streifen
Platine zum Testen des ESP8266 mit einem RGB-LED Streifen

Nach den ersten Tests mit fest programmierten PWM-Werten musste noch die Steuerung per WLAN realisiert werden. Dazu habe ich mich für Multicast entschieden.

Netzwerkanbindung

Wird Multicast von der Netzwerk-Hardware unterstützt kann man UDP-Packete an die höchste Adresse des Netzwerks senden und dieses wird dann an alle Clients weitergeleitet. Auf dem ESP8266 läuft ein Client der auf einem frei einstellbarem Port auf solche Pakete wartet. In diesen Paketen werden die RGB-Farbwerte übermittelt.

Farboptimierung

Zur besseren Farbdarstellung werden die LEDs über eine logarithmische Helligkeitskennlinie angesteuert. Dazu werden in einer Look-Up Tabelle die passenden PWM-Werte zu den RGB-Farbwerten hinterlegt.